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Fettverteilungsmuster
Das Fettverteilungsmuster gibt Aufschluss über das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Adipositas

Fettverteilungsmuster

Nicht nur die Definition der Erkrankung über den Body-Mass-Index (BMI) ist wichtig für die Betrachtung von Adipositas. Um das Gefährdungspotenzial der Krankheit zu ergründen, ist auch die Fettverteilung am Körper zu beachten. Es gibt zwei unterschiedliche Fettverteilungstypen, die über den Taillenumfang oder das Verhältnis von Taillen- zum Hüftumfang, sogenannter Taillen-Hüft-Quotient, bestimmt werden.

Fettverteilungsmuster: Apfel- oder Birnentyp?

Beim androiden Fettverteilungstyp lagern sich Fettzellen eher am Bauch an. Hiervon sind vermehrt Männer betroffen. Aufgrund der eher rundlichen Verteilung in der Körpermitte wird dieses Fettverteilungsmuster auch Apfeltyp genannt. Dieses innere Fettgewebe, auch als viszerales Fett bezeichnet, ist besonders gesundheitsgefährdend, da es Hormone produziert, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. Der androide Typ trägt somit ein erhöhtes Risiko, am Herz-Kreislauf-System zu erkranken.

Werden die Fettzellen dagegen stärker an Hüfte und Oberschenkel angelagert, wie es vermehrt bei Frauen der Fall ist, handelt es sich um den gynäkoiden Fettverteilungstyp. Dieser weist ein deutlich geringeres Risiko für Folgeerkrankungen auf. Aufgrund der Verteilung des Fettgewebes am Hüftbereich wird dieses Fettverteilungsmuster auch als Birnentyp bezeichnet. Auch wenn es für beide Fettverteilungsmuster eine geschlechtsspezifische Ausprägung gibt, können sie sowohl bei Männern als auch bei Frauen auftreten.

Taillen- und Hüftumfang

Eine Bestimmung des Fettverteilungsmusters empfiehlt sich somit für die Einschätzung und weitere Behandlung der Erkrankung, vor allem im Hinblick auf mögliche Folgeerkrankungen. So wird neben dem Body-Mass-Index in der Regel auch der Umfang der Taille gemessen. Dieser gibt erste Hinweise auf das mögliche Risiko für Folgeerkrankungen. So ist das Risiko für weitere Erkrankungen bei Frauen bei einem Taillenumfang über 80 cm und bei Männern von mehr als 93 cm erhöht. Liegt der Taillenumfang bei Frauen > 88 cm und bei Männern > 102 cm ist das Risiko für metabolische und kardiovaskuläre Folgeerkrankungen deutlich erhöht.

Darüber hinaus kann auch das Taille-Hüft-Verhältnis bestimmt werden. Dabei wird der Umfang der Taille durch den Umfang der Hüfte geteilt. Der so ermittelte Wert sollte bei Männern unter 1,0 und bei Frauen unter 0,85 liegen.

Miriam Schaum